Ein Rundgang durch das alte Uschhorod wird Ihnen viele Entdeckungen und lebendige, positive Eindrücke vermitteln. Jede Straße und jedes Haus hier atmet Altertum, und unter den Füßen liegt das alte Kopfsteinpflaster aus der tschechischen oder österreichischen Zeit. Kein Wunder, denn die offizielle Geschichte der Stadt reicht mehr als 1100 Jahre zurück. Die Stadt beeindruckt mit einer Vielfalt an architektonischen Stilen: Gotik, Barock, Sezession, Konstruktivismus, Renaissance. Und all diese Vielfalt bildet in ihrer Gesamtheit ein einziges architektonisches Ensemble von Uschhorod.
Sie werden einen Spaziergang entlang der alten Korzo-Straße machen, was in der italienischen Umgangssprache "Platz zum Spazierengehen" bedeutet (und seinen Namen rechtfertigt). Der Korjatowitsch-Platz, früher als Marktplatz bekannt, ist seit langem für seine Markttage berühmt, da der ungarische König der Stadt im Jahr 1380 das ehrenvolle Recht verlieh, königliche Messen abzuhalten.
Auf dem Teatralna-Platz steht eines der ersten Theater unserer Region, das 1906 erbaut wurde, und die erste Erwähnung der städtischen Theatergesellschaft stammt aus dem Jahr 1694. Vor dem Theater befindet sich eine Bühne für öffentliche Veranstaltungen und Feste, die mit einem großen schmiedeeisernen Wappen von Uschhorod geschmückt ist. Das Wappen der Stadt wurde Mitte des 17. Jahrhunderts genehmigt.
Hinter dem Theater steht die chassidische Synagoge aus dem Jahr 1904. Das Gebäude wurde auf Kosten eines unbekannten Stifters errichtet. Es beeindruckt noch immer durch seine Pracht und Originalität. Seit 1947 gehört das Gebäude der Transkarpatischen Regionalphilharmonie. Hier finden Konzerte statt, und der Saal selbst rangiert hinsichtlich seiner akustischen Leistung an dritter Stelle in Europa.
Der Fluss Uzh ist ein wesentlicher Bestandteil der lokalen Geschichte, der der Stadt ihren Namen gab. Auf mittelalterlichen Karten wurde Uschhorod als eine Stadt auf einer Insel dargestellt, die von den Flüssen Malyi Uzh und Welykyi Uzh umspült wird. Zu allen Zeiten befand sich die Brücke über den Fluss genau an der Stelle, an der sich heute die Fußgängerbrücke befindet, wovon die alten Pfähle zeugen, die an einigen Stellen aus dem Wasser ragen.
Uschhorod fasziniert durch seine Deiche, unter denen der Nezalezhnist-Damm eine besondere Stellung einnimmt. Auf diesem Damm befindet sich die Lindenallee von Uzhhorod, die zu Recht als die längste in Europa gilt. Die Gesamtlänge der Allee beträgt 2 km und 200 m, wobei auf beiden Seiten der Straße etwa dreihundert Bäume gepflanzt sind. Die Allee ist zusammen mit der Korzo-Straße ein beliebter Ort für Spaziergänge der Einwohner von Uschhorod, da sie ihnen Kühle, Komfort und Ruhe bietet.
Eine interessante Attraktion der Stadt ist das tschechische Viertel, das in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im Stil des Konstruktivismus erbaut wurde. Jahrhunderts im Stil des Konstruktivismus erbaut wurde. Besonders schön ist das Viertel Mitte April, wenn viele Magnolien- und japanische Sakurabäume in den Straßen blühen und die Stadt in ein Feuerwerk von Farben und Düften tauchen.
Die Stadt überrascht mit zahlreichen Parks, Plätzen und Grünanlagen, in denen seltene Pflanzenarten wachsen. Interessant ist auch der Felsengarten. Hier, nur einen Schritt vom Trubel entfernt, plätschert ein Bach fröhlich vor sich hin, und im Schatten alter Bäume sitzen auf einer Bank zwei in Bronze gegossene Künstler - Adalbert Erdeli und Yosyp Bokshai, die zu den Begründern der Transkarpatischen Malerschule wurden - und führen ein lebhaftes Gespräch.
Ein ständiger Begleiter des Lebens in der Stadt ist die Kirchenglocke. Besonders auffällig ist dies an Sonntagen, wenn das Läuten der Kirchenglocken der verschiedenen Konfessionen die Gemeindemitglieder zum Gottesdienst ruft.
Der europäische Charme von Uschhorod ist zu einem großen Teil auf die Kirchenarchitektur der Stadt zurückzuführen: alte protestantische Kirchen der Calvinisten und Lutheraner, die römisch-katholische St.-Georgs-Kirche (18. Jahrhundert) und natürlich die griechisch-katholische Kathedrale, der Sitz der Bischöfe (18. Jahrhundert). Im Jahr 1777 unterzeichnete die österreichische Kaiserin Maria Theresia ein Dekret, mit dem die Verwaltung der griechisch-katholischen Diözese nach Uzhhorod verlegt wurde. Dieses Ereignis machte die Stadt für viele Jahre zu einem Zentrum der Spiritualität und Aufklärung.
Von den Höhen des Burgbergs blickt die Burg von Uschhorod durch den Staub der Jahrhunderte hindurch nachdenklich auf die Stadt. Der Legende nach wurde die Festung im IX. Jahrhundert von dem slawischen Fürsten Laborets gegründet. In ihrer jahrhundertelangen Geschichte war die Burg stets eine mächtige Festung, die vielen Belagerungen standhielt und die Straße zum Uzhok-Pass zuverlässig bewachte. Die Burg hat ihre einstige Pracht bewahrt und beherbergt heute in ihren Mauern das Transkarpatische Museum für Heimatkunde. Das Museum verfügt über eine reiche Sammlung von Exponaten, die in den Ausstellungssälen präsentiert werden. Wer der Geschichte nicht abgeneigt ist, kann stundenlang durch die Schlossgalerien wandern und die Geschichte von Uzhhorod und Transkarpatien entdecken.
Neben dem Heimatmuseum befindet sich auf dem Burgberg das Transkarpatische Museum für Volksarchitektur und Volksleben, das erste Gebäude dieser Art in der Ukraine. Das Museum zeigt Beispiele ländlicher Architektur und die Vielfalt der Völker Transkarpatiens, mit Häusern, die das bäuerliche Leben im Inneren vollständig wiedergeben. Das Museum wurde nach der Bauweise eines Werchowyna-Dorfes errichtet, und unter den ausgestellten Häusern gibt es keine einzige Rekonstruktion. Einige der Häuser sind etwa 200-250 Jahre alt. Einen besonderen Platz in der Sammlung nimmt eine Holzkirche aus dem Dorf Schelestowo ein, die von Handwerkern im Jahr 1777 gebaut wurde. Dieses einzigartige Bauwerk, das ohne Nägel errichtet wurde, ist ein Klassiker der lemkoischen Tempelarchitektur, bei der jedes Element mit Bedeutung und Symbolik gefüllt ist.
Ein schöner Abschluss der Tour kann eine Einführung in die Welt des transkarpatischen Weins in den Verkostungsräumen von Uschhorod sein, von denen sich einer in den alten Kellern der Burg von Uschhorod befindet.