Die Geschichte der Hamor-Wasserschmiede
Das Schmiedemuseum ist auch deshalb einzigartig, weil es drei industrielle Epochen miteinander verbindet: das Handwerk (weil es einen Meister und Lehrlinge gibt), die Fertigung (weil es eine Arbeitsteilung gibt) und die Fabrik (weil die Arbeit der Menschen teilweise durch Mechanismen ersetzt wird). Die Schmiede musste einst den Fluss aufstauen und einen 150 Meter langen Kanal graben. Eine typische Schmiede der österreichisch-ungarischen Monarchie öffnet ihre Türen für Touristen. Ähnliche Schmieden gibt es auch in Deutschland und der Slowakei, aber sie sind schon seit langem nicht mehr in Betrieb. Hamora ist seit mehr als 150 Jahren täglich in Betrieb und war in den 1930er Jahren sogar einer der vier metallverarbeitenden Betriebe in der Unterkarpaten-Rus.
In der Schmiede kann man einen Ofen und vier Hämmer mit einem Gewicht von bis zu 125 Kilogramm sehen. 16 Schmiede waren nötig, um sie zu bearbeiten, und heute werden sie durch Wasserstrahlen, die auf ein hölzernes Rad fallen, in Bewegung gesetzt. Von fünf dieser Räder sind nur noch zwei übrig. Einst wurden die Produkte von Gamora (Schaufeln, Hacken, Äxte, Hufeisen) nach Ungarn, Rumänien und Jugoslawien exportiert. Bis in die 1990er Jahre war Gamora voll ausgelastet, doch die Überschwemmungen von 1998 und 2001 zerstörten den Damm in Lysytschewo, woraufhin Gamora seinen Betrieb einstellte. Ende 2001 pachtete die Familie Petrowzy das Gebäude, baute einen neuen Damm und renovierte die Schmiede.
Jedes Jahr im Juli findet in der Schmiede das gesamtukrainische Festival der Schmiedekunst “Gamora” statt.